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  • Violinistin Tanja Becker-Bender Foto: Uwe Arens
  • Chefdirigent Dan Ettinger Chefdirigent Dan EttingerFoto: Jürgen Altmann
Veranstaltungsdaten
// Rückschau

Die Große Reihe – Zwanziger Jahre

19:00 Uhr Einführung ins Programm

STRAWINSKY
Apollon musagète

BRUCH
Violinkonzert g-Moll

RESPIGHI
Feste Romane

  • Tanja Becker-Bender Violine
  • Stuttgarter Philharmoniker
  • Dirigent Dan Ettinger

Programmheft (pdf 700 KB)

APOLLO IN WASHINGTON, NERO IN NEW YORK

Bei der Uraufführung von Strawinskys neuem „neoklassizistischen“ Ballett „Apollon musagète“ (Apollo, der Musenführer) am 27. April 1928 in der Library of Congress in Washington tönten dem Publikum Harmonien und Melodien wie aus Barock und Klassik entgegen. Strawinsky hatte es wieder einmal geschafft, sein Publikum zu verblüffen: Im Gegensatz zum „Pulcinella“-Ballett, das eine Bearbeitung vorgefundener Musik ist, hatte er diesmal das ganze Werk im alten Stil selbst erfunden.
Ottorino Respighi, drei Jahre älter als Strawinsky, war in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts der bekannteste italienische Instrumentalkomponist. Respighi war wie Strawinsky ein Kompositionsschüler von Nikolai Rimski-Korsakow in St. Petersburg. Beide erlernten bei diesem dessen genialen Umgang mit den Klangfarben des Orchesters. 1916 schuf Respighi die Tondichtung „Fontane di Roma“ (Römische Brunnen), 1924 folgte „Pini di Roma“ (Römische Pinien) und 1928 „Feste romane“ (Römische Feste). Die Uraufführung der „Feste“ erfolgte in New York, am 21. Februar 1929 in der Carnegie Hall mit dem New York Philharmonic unter Leitung von Arturo Toscanini. „Ave Nero“ jubeln die antiken Besucher des Colosseums ihrem Kaiser im ersten der vier Sätze zu, der zweite zeigt eine Prozession von mittelalterlichen Pilgern zur heiligen Stadt, der dritte das römische Oktoberfest und der vierte führt das turbulente Treiben des Dreikönigsfestes auf der Piazza Navona vor Ohren. Übrigens war es Respighi, der einer der bekanntesten Unterzeichner eines Manifests gegen den Neoklassizismus und seine „zerebrale Spitzfindigkeit“ war.
Der 1920 verstorbene Max Bruch war mit seinen Ansichten fest in der Romantik des 19. Jahrhundert verwurzelt. Er gab nichts auf „die grauenhaften Produkte der Herren Richard Strauss, Reger und Konsorten!“, seiner jüngeren Zeitgenossen, genau so wenig hätte er mit der Musik Strawinskys oder Respighis anfangen können. Er litt darunter, dass er schon zu Lebzeiten kaum mehr beachtet wurde – wenn man von einem bis heute ungemein populären Werk absieht, seinem 1. Violinkonzert, ein Liebling des Publikums bis heute.

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https://www.stuttgarter-philharmoniker.de/3924 | Ausdruck vom: 27.04.2024 09:35

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